5+1 Frühlingsblumen – Sommerboten für Balkon, Terrasse und Garten
Spätestens wenn das Thermometer das Hochgefühl der Zweistelligkeit erreicht, dann ist für viele die schönste Zeit des Jahres gekommen. Ab dem Fest der Verliebten gibt es für Sonnenanbeter, Outdoor-Coffee-Fetischisten und Jahresangriller kein Halten mehr.
Die ersten Vögel machen es sich auf den Zweigen bequem und pünktlich zum Volksbegehren in Sachen „Bienen und Insekten“ betreten Bienen und Insekten auch wieder Vorgärten, Balkone und Streublumenwiesen.
Kurz und gut: „Die Natur erwacht aufs Neue!“ und auch von Fallersleben wird gut und gerne und vor allem ohne schlechtes Gewissen wieder lauthals im heimischen Garten zitiert:
Die Bäume blühen überall,
die Blumen blühen wieder,
und wieder singt die Nachtigall
nun ihre alten Lieder.
O glücklich, wer doch singt und lacht,
daß auch der Frühling sein gedacht.
Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874)
Selbst die hohe Literatur ist sich einig! Blumen gehören zum Lenz und ohne Flora wird es für uns nimmermehr Sommer. Hier sind unsere Top 6 für die ersten Sonnenstrahlen und den Waldspaziergang mit frischer Kraft!
Krokus – die Zarte
Der Krokus (Crokus) ist einer der ersten Frühlingsboten des Jahres. Kurz nach dem Frühstarter - dem Schneeglöckchen – erblüht der Krokus aus der noch kalten Erde und verkündet den Sonnenhungrigen den Beginn des nahenden Frühlings.
Auch wenn man rund 90 verschiedene Arten des Schwertliliengewächses kennt, die klassische und allseitsbekannte Farbkombination ist lila und gelb.
Die frühblühenden Sorten bevorzugen einen sonnenreichen Ort mit durchlässigen und leichten Böden. Doch auch sandige und steinige Flecken meistern diese Arten.
Die herbstblühenden Arten hingegen lieben sonnige und halbschattige Plätze und bevorzugen guten Gartenboden mit einem gewissen Lehmanteil. Achtung, wichtiges Halbwissen: Das teuerste Gewürz der Erde (Safran) ist Erzeugnis des Safran-Krokus, einer herbstblühenden Edel-Krokusart.
Primel – die Magische
Langweilig ist etwas anderes! Die Primel ist ein abwechslungsreicher und bunter Frühlingsbote nach dem tristen Grau des Winters. Die Pole-Position trägt die Primel schon im Namen. „Primula“ bedeutet nicht weniger als „die Erste“!
Auch wenn wir die Primel als Supermarktblume kennen und lieben gelernt haben, eigentlich ist die Primula eine echte Wild- und Gartenstaude. Insgesamt zählt die Gattung über 400 unterschiedliche Arten und ist in verschiedensten Kreuzungen fast überall auf der Welt zuhause.
Nollo me tangere! Ein Gros der Primelarten enthält das Allergen Primin! Dieser Stoff löst Hautreizungen und andere allergische Reaktionen aus! Bei der Pflege und Pflanzung der Primula sollte man deshalb grundsätzlich Gartenhandschuhe tragen.
Die echte Narzisse – die Erhabene
Die echte Narzisse (auch Dichternarzisse / narcissus poeticus) gehört zur Gattung der Amaryllisgewächse. Der Import auf dem Mittelmeerraum verzaubert und begeistert uns mit seiner erhabenen Farbkombination und einem unvergleichlichen Wuchs.
Leider weckt Schönheit oft Begehrlichkeiten und das Leben einer Diva ist – was uns so manche Biographie verrät – oft von kurzer Dauer. Die Wildform der Narzisse steht inzwischen unter Naturschutz, da sie in vielen Regionen vom Aussterben bedroht ist.
Die Dichternarzisse gedeiht auf trockenem Boden circa 40 bis 50 Zentimeter hoch und bevorzugt vor allem sandige Böden. In Sachen Licht mag es diese Narzissenart sonnig bis halbschattig.
Achtung, Achtung – die Dichternarzisse ist in allen Pflanzenteilen sehr giftig. Auch hier sollten junge Familien und Haustierbesitzer achtsam sein!
Hyazinthe – die Üppige
Die Hyazinthe ist eine göttliche Schönheit. Der Name fußt auf ein Mitglied des antik-griechischen Pantheon, welches Menschen und Götter mit purer Schönheit um den Finger wickeln konnte.
Ähnlich ging es Pflanzenfreunden im 17. Jahrhundert, als die Hyazinthe aus ihrem Stammland (Türkei, Syrien, Libanon) an die holländische Küste gebracht wurde. Der duftende Frühlingsbote fand augenblicklich reißenden Absatz!
Der Geruch und der Look dieser Pflanze sind üppig, direkt und einzigartig. Von Blau über Rosa bis Apricot und Purpur trägt die Hyazinthe und der schwere, betörende Duft setzt sich selbst im Großraumbüro durch.
Bis zu 30 Zentimeter über dem Boden thront die glockenförmige Blüte über dem Boden und verzaubert mit Duft und Optik ihre Bewunderer. Im Februar bildet die Hyazinthe ihre ersten Blattspitzen und startet ihre rund dreimonatige Blüte.
Das Ziergewächs mag sonnige, warme Plätze und mäßig feuchte Böden. Die Hyazinthe kann auch im Beet oder Topf gezogen werden, soweit sie hierbei geschützt steht. In voller Blüte kann die Pflanze das Gewicht der Blütenbracht nur schwer tragen, hier ist ein stützender Stab angebracht.
Die Hyatzinthe ist schwach giftig und führt bei Verzehr zu Durchfall und Erbrechen. Vor allem Haustierbesitzer sollten auf ihre kleinen Lieblinge achten.
Ranunkeln – die Leidenschaftlichen
Leuchtend, stark und leidenschaftlich funkeln die leuchtenden Blütenbälle aus den Beeten des kommenden Frühlings. Rot, rosa und auch orange oder weiß ist das Blütengewand dieser liebenswerten und charakterstarken Blüte. Die Ranunkel (ranunculus asisaticus) stammt ursprünglich aus dem Orient und kam über England nach Europa.
Lange Zeit war der Frühblüher eine ähnliche Berühmtheit wie die Tulpe. Mitte des 19. Jahrhunderts geriet der Importschlager jedoch in Vergessenheit. Inzwischen ist die Ranunkel wieder Zier und Zierde von Beeten und Balkonen in ganz Europa.
Das Gewächs liebt halbschattige Plätze und gedeiht am besten in mäßig feuchter bis feuchter Erde, die gerne kalkhaltig sein darf und ab und an mit natürlichen Nährstoffen angereichert wird.
Achtung! Die Ranunkel gehört zu den Giftpflanzen. Also Vorsicht, wenn Haustiere oder Kinder auf dem Balkon oder in den Beeten unterwegs sind.
Schneeglöckchen – die Klassische
Das fein-zierliche Schneeglöckchen ist eine der beliebtesten Frühlingsblumen. Das Amaryllisgewächs blickt auf eine lange und lebendige Vergangenheit zurück und gehört zumindest in Deutschland zu den klassischen Frühlingsblumen schlechthin.
Das Dreiblatt des Schneeglöckchens (Galanthus) ist für diese Blume charakteristisch! Dieser schwere Schmuck sorgt auch für den hängenden Glocken-Look dieser Pflanze. In Sachen Farbe ist das strahlend-weiße Blütengewand dieser Pflanze klassisch und allumfassend bekannt. Mit dieser Färbung ist das Schneeglöckchen manchmal schwer zu finden. Denn in der ersten Blühphase (ab Februar) liegt in vielen Regionen noch der ein oder andere Zentimeter Schnee.