Terrazzo – Ein Lebensgefühl
Marmor bekommt Konkurrenz, man kann es nicht mehr verleugnen, Terrazzo drängt den edlen Marmor behutsam aus der Wohnung. Er hat sich ganz langsam in unsere Herzen geschlichen, galt er doch Jahrhunderte lang als preisgünstige Variante des Bodenbelags. Jetzt wird er gehypt wie nie und sprenkelt sich durch unsere Wohnung in Form von Textilien, Tapeten, Kaffeetassen und Lampen.
Sein Muster mit den verschiedenen Flecken und Farben wirkt fröhlicher als der dezente Marmor, das steht schon mal fest.
Terrazzo – The “Never Ending Story”
Alt, Antik, Terrazzo? Mitnichten! Terrazzo hat seine Ursprünge schon in der Antike, aufgeblüht ist er in der Renaissance vorrangig in den Palästen von Venedig und in den sagenumwobenen Kirchen des Landes.
In Deutschland hatte er seine Hochphase Ende des 19. Jahrhunderts und wurde in den 50er-Jahren als „Behördenmaterial“ zur Massenware. Da der Boden langlebig, robust und wasserabweisend ist, wurde er gerne in öffentlichen Gebäuden, in Treppenhäusern und Eingangsbereichen verwendet. Doch mit der Massenproduktion wurde auch der Niedergang eingeläutet.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lösten Materialien wie PVC und Teppichboden den Terrazzo ab und verdrängten ihn vom Markt. Der einst geliebte Boden war jetzt als spießig und schäbig verschrien und wurde unter billigen Bodenbelägen versteckt.
Aber wie das nun mal so ist mit einem alten Trend – irgendwann kommen die Jungen (in dem Fall Designer) und holen ihn wieder hervor, verpassen ihm einen neuen Look und schon ist das Revival geboren und der Terrazzo darf sein würdiges Comeback in Bars, Shops und coolen Stuben feiern. Heute wird der Boden von den Designern und Architekten als edle Variante gerne wiederverwendet und zwar in Küche, Bad und Esszimmer. Ein optisches Highlight und mit nichts vergleichbar - populär wie nie.
Terrazzo als Bodenbelag für Zuhause
Herstellung:
Der Terrazzoboden besteht aus zwei Schichten. Die erste ist eine betonbasierte Unterschicht, darauf wird die eigentliche Schicht gegossen, welche aus Gestein, Split und Estrich besteht. Durch die zusätzliche Beigabe von Granulat, Glassplitter und farbigen Bindemitteln kann man einzigartige Designs kreieren. Nach dem Aushärten wird der Boden plangeschliffen. Terrazzo funktioniert nach dem Prinzip Flickenteppich: Unterschiedliche Restmaterialien werden zu einer neuen Einheit zusammengefügt.
Eigenschaften und Reinigen:
Haben Sie Gefallen gefunden an dem wunderschönen Material und möchten ihn Zuhause am Boden zum Einsatz bringen? Dann spricht jetzt nichts mehr dagegen, denn der Boden ist auch einfach zu reinigen, robust und schwer belastbar. Zum regelmäßigen Reinigen benötigen Sie unbedingt ein wachshaltiges Reinigungsmittel. Um den Glanz danach wiederherzustellen, müssen Sie mit Naturborsten ein wenig nachpolieren.
Vorteile:
Der Terrazzoboden ist nahezu unbegrenzt haltbar, fugenlos, leicht zu reinigen und gut mit einer Fußbodenheizung kombinierbar. Durch die verschiedenen Gesteinsmischungen ist er optisch variabel, mit vielen Designs zu gestalten und immer ein Unikat. Die Farbe bestimmen Sie selbst, ob die klassische variante Schwarz-Grau, die Trend Farbe Rosa gesprenkelt oder ein mediterranes Design in Blau-Weiß bleibt Ihnen überlassen. Ein weiterer großer Vorteil ist die ökologische Unbedenklichkeit, Terrazzo ist emissionsfrei.