Gegensätze ziehen sich an – setzen Sie Farbkontraste in Ihrer Wohnung
Wenn Sie Farbpaare gegenüberstellen, können Sie ein spannendes Ambiente in Ihrer Wohnung erzielen. Farben definieren sich immer wieder neu, je nachdem, wie sie kombiniert werden. Haben Sie es nicht auch schon erlebt, dass zum Beispiel die tiefblaue Wolldecke aus dem Einrichtungsladen in Ihren vier Wänden ganz anders aussah? Das liegt daran, auf welchem Sofa die Decke liegt, beziehungsweise an der Farbe des Sofas, auf dem die Decke liegt.
Sie sollten hohe Ansprüche an die Farbgestaltung in Ihrer Wohnung stellen. Schließlich sind Sie tagtäglich mit den Farben konfrontiert. Sie können Raumverhältnisse mit den Farben verändern und ihre psychologische Wirkung gezielt in den verschiedenen Räumen einsetzen.
Neue Wohnung mit frischen Farben oder alte Wohnung mit neuen Farben. Ein gutes Farbkonzept in der Wohnung ist nicht so einfach, die Farbe der Möbel und Wände wollen gekonnt aufeinander abgestimmt sein.
Wir stellen Ihnen ein paar Farbkontraste zusammen und sagen Ihnen, wie diese sich auf Ihre Wohnung auswirken.
1 – Komplementärkontrast
Der Komplementärkontrast beschreibt die Wirkung zweier Farben, welche im Farbton die größte Verschiedenheit haben. Der Komplementärkontrast ist der ausdrucksstärkste aller Kontraste. Er entsteht, wenn Sie zwei Farben miteinander kombinieren, die im Farbkreis (nach Itten) gegenüberliegen, wie Gelb und Violett, Grün und Rot, Blau und Orange. Liegen zwei Komplementärfarben nebeneinander, steigern sie sich gegenseitig zu höchster Leuchtkraft.
Möchten Sie Akzente in Ihrer Wohnung setzen oder Eyecatcher einsetzen, dann spielen Sie mit dem Komplementärkontrast. Setzen Sie diesen Kontrast dezent ein. Suchen Sie sich eine Wand aus, eine Ecke im Zimmer oder - wenn Sie mutig sind - einen ganzen Raum. Der sollte allerdings klein sein, der Flur oder das Gäste-WC sind prädestiniert hierfür.
Sollte diese Kontrastvariante zu extrem sein für Sie, mixen Sie zum Beispiel Mintgrün mit Rosa, als Pastelltöne sind sie gleichwertig hell und gesättigt. Jeder der beiden Farben kann für sich selbst stehen, kein Ton verdrängt den anderen in seiner Wertigkeit.
2 - Quantitätskontrast
Der Quantitätskontrast beschreibt die Fläche der verwendeten Farben. Also das Verhältnis der Farben zueinander.
Möchten Sie ein ausgewogenes Verhältnis von Komplementärfarben erreichen, sollten Sie Rot und Grün zu gleichen Anteilen, Orange und Blau im Verhältnis 1:2 und Gelb und Violett im Verhältnis 1:3 einsetzen.
Eine leuchtende Farbe erhält mehr Strahlkraft vor einer dunklen Fläche, als in einem Umfeld mit weiteren starken Farben. Da sich die leuchtende Farbe optisch auf ihren Betrachter zubewegt, während sich der dunklere Ton im Hintergrund hält, kann mithilfe des Quantitätskontrastes der Eindruck räumlicher Tiefe verstärkt werden.
Gehen Sie mit den intensiven, leuchtenden Farben eher behutsam um, die dezenten Farben dagegen können Sie großzügig einsetzen.